Politische Forderungen 2021

Leitungswasser muss überall und für jede*n zugänglich und, wenn möglich, kostenfrei angeboten werden, denn Wasser ist ein Menschenrecht und ist ein wesentlicher Bestandteil der gesunden Ernährung. Das muss im Grundgesetz verankert und in entsprechende Verordnungen aufgenommen werden, damit Gastronomie, Schulverpflegung, Kantinen, Büros, Catering, Verwaltung, usw. verpflichtet sind, Leitungswasser anzubieten. Durch den Ersatz von zuckerhaltigen Getränken trägt Wasser zur allgemeinen Gesundheit bei.

Deutschland muss die EU-Trinkwasser-Richtlinie zügig und ambitioniert umsetzen – insbesondere in der Neufassung der Trinkwasser-Verordnung –, damit die hohe Qualität des Trinkwassers langfristig erhalten bleibt. Zusätzlich müssen Daten über Wassergewinnung und Analysewerte für Verbraucher*innen transparent dargestellt werden. Strengere Grenzwerte und Maßnahmen zur Eindämmung der Wasserverschmutzung sind in diesem Zusammenhang zwingend erforderlich. Das geht einher mit der konsequenten Umsetzung der Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) in Deutschland – langfristige Sicherung der guten Qualität und Menge des Grundwassers und des guten ökologischen Zustands der Oberflächengewässer.

Die öffentliche Trinkwasserversorgung ist elementarer Teil unserer Daseinsvorsorge, Wasser ist lebensnotwendig. Der fortschreitende Klimawandel verändert das Dargebot und führt in Zukunft zu Nutzungskonflikten – auch in Deutschland. Die Förderung von Trinkwasser muss sichergestellt werden bei existierenden anderen wirtschaftlichen Interessen, wie der Förderung für Wasser-Einsatz in der Industrie, oder zur landwirtschaftlichen Bewässerung.

Um den Zugang zu Trinkwasser zu verbessern brauchen wir deutlich mehr öffentliche Trinkbrunnen oder Auffüll-Stationen als bisher. An Trink-Orten können Menschen kosten- und barrierefrei sauberes Trinkwasser genießen. Wir fordern deshalb: einen Trink-Ort pro 1.000 Einwohner*innen. Trinkbrunnen sollten ganzjährig verfügbar und gut ausgeschildert sein. Dazu sollte ein bundesweites Trinkbrunnen-Programm aufgelegt werden und Vorschriften erlassen werden, bei denen standardmäßig Trinkbrunnen an wichtigen Verkehrsknotenpunkten (wie Bahnhöfen oder Flughäfen) und Parks mitgebaut werden müssen. Trink-Orte sind ein wichtiger Beitrag zur Klimaanpassung und Hitzeresilienz von Städten und Kommunen und tragen damit zur Erhöhung der Lebensqualität im öffentlichen Raum bei.

Die EU hat für ausgewählte Produkte ein Einwegplastik-Verbot beschlossen, das ab 03. Juli 2021 gilt. Dieses muss auch auf Wasser-Verpackungen ausgeweitet werden, um pro Jahr mehr als 9 Mrd. Einwegflaschen und Unmengen von Plastikmüll zu vermeiden und damit das Klima und die Umwelt zu schonen.