Ergebnisse der Kantinenumfrage

Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 23.05. bis 10.07.2022 mit dem Ziel durchgeführt, den Status quo des Zugangs zu Trinkwasser und der Verwendung von Mehrwegbehältern in Kantinen des Bundes, der Länder und der Städte sowie in Mensen von Universitäten zu ermitteln.

Hier möchten wir die Ergebnisse vorstellen, die unter der Beteiligung von 51 Teilnehmer*innen entstanden sind.

Hintergrund

In Zeiten des Klimawandels und der Plastikflut müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um diesen entgegenzuwirken. In Kantinen und Cafeterien fällt, wie in allen Lebensmittelbereichen, Verpackungsmüll an. Durch die Bereitstellung von Mehrwegbehältern und Leitungswasser könnte die Gemeinschaftsverpflegung ein positives Beispiel in Sinne der Nachhaltigkeit setzen. Die Kantinen des Bundes sollten hier eine besondere Vorbildfunktion einnehmen, um das Ziel der Bundesregierung, dass sich alle Bundesbehörden bis 2030 klimaneutral organisieren, erreichen zu können.

Bisher ist in keinem Gesetz, keiner deutschen Verordnung oder Richtlinie – Kantinenrichtlinie, Gaststättengesetz, Trinkwasserverordnung – der Ausschank von Leitungswasser oder die Verwendung von Mehrweg vorgesehen (siehe jedoch die Mehrwegangebotspflicht ab 2023). Die EU-Trinkwasserrichtlinie sieht Maßnahmen zur Förderung der Nutzung von Leitungswasser durch die kostenlose oder gegen ein geringes Entgelt erfolgende Abgabe von Wasser an Kunden von Gaststätten, Kantinen und Verpflegungsbetrieben vor – dies sollte bei der Überarbeitung der Trinkwasserverordnung berücksichtigt werden.

Ergebnisse

Teilnehmer

Die Umfrage wurde insgesamt 51 Mal beantwortet. Die teilnehmenden Einrichtungen gliedern sich in 12 Bundeskantinen, 33 Hochschulkantinen und 4 Stadtverwaltungen. Eine Stadtwerke-Kantine und die Kantine der Berliner Wasserbetriebe, die auch Landesbedienstete versorgt, sind ebenfalls einbezogen.

Die Umfrage wurde unter anderem für  Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen folgender Institutionen beantwortet: Landeshauptstadt Stuttgart, Landratsamt Esslingen, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Bundesministerium der Justiz, Umweltbundesamt, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Unis bzw. Studierendewerke folgender Städte haben an der Umfrage teilgenommen: Bayreuth, Bielefeld, Darmstadt, Essen, Flensburg, Frankfurt (Oder), Freiberg, Freiburg, Gießberg, Göttingen, Greifswald, Halle Saale, Hannover, Heide, Heidelberg, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Köln, Landau, Lübeck, Mainz, Marburg, Mülheim, Münster, Osnabrück, Siegen, Trier, Ulm, Wedel

 

Teilnehmende der Umfrage nach Art der Institution

Leitungswasser

Von den 51 Teilnehmenden Kantinen und Menschen schenken 21 (39%) Leitungswasser aus  – davon vier gegen ein Entgelt. 30 (61%) Kantinen/Mensen stellen kein Leitungswasser zur Verfügung – als Gründe dafür wurden besonders Sorgen um Umsatzeinbuße und Hygienebedenken genannt.

Bei Veranstaltungen bei denen die Gemeinschaftsverpflegungseinrichtung das Catering übernimmt, wird hingegen bei 42 (82%) nur Flaschenwasser angeboten.

Kantinenumfrage_Auswertung_LW

Wird in der Kantine Leitungswasser für alle angeboten?

Mehrweg

In 48 (94%) der 51 teilnehmenden Mensen und Kantinen können Getränke und/oder Speisen in Mehrwegbehältnissen mitgenommen werden. 18 (38%) haben hierfür ein eigenes, internes Pfandsystem und 23 (48%) greifen dabei auf das Mehrwegsystem eines externen Anbieters zurück. Darüber hinaus werden auch Mehrwegsysteme ohne Pfandsystem oder die Möglichkeit eigene Behältnisse mitzubringen angeboten.

Kantinenumfrage_Mehrweg

Für was werden Mehrweg Optionen angeboten? (Mehrfach Antwort möglich)