World Refill Day in Deutschland gestartet
Der internationale Tag ist Teil einer globalen Refill-Kampagne zur Vermeidung von Plastikmüll und Transportkosten. Leitungswasser zu trinken ist ein wunderbarer Beitrag dazu. Im Vergleich zu Flaschenwasser spart Leitungswasser etwa 200 g CO2. In Deutschland werden jährlich 9 Mrd. Plastik-Einwegflaschen, allein für Wasser, verbraucht. Die Bewegung setzt sich deshalb für mehr gut zugängliche Orte ein, an denen es Leitungswasser gibt. Das können halböffentliche Orte, wie Cafés und Geschäfte, aber auch öffentliche Trinkorte wie Brunnen sein. So ist uns unterwegs stets Trinkwasser gut zugänglich. Auf abgefülltes Wasser kann weitestgehend verzichtet werden. Wir können ganz einfach an einem Refill-Ort stoppen und die Trinkflasche auffüllen lassen. Die Karte mit den Stationen gibt’s im App-Store und Google Play Store. Oder man zapft direkt am Trinkbrunnen frisches Wasser – geht sogar auch ohne Flasche.
Foto: Lena Ganssmann
In Deutschland wurde der World Refill Day bisher wenig bis gar nicht beachtet. Mit unserer Kampagne wollten wir ihn etablieren und gleichzeitig das Bewusstsein für die Existenz von Trinkbrunnen steigern. Zum World Refill Day 2022 am 16.06. haben wir die Trinkbrunnen ins Rampenlicht gerückt. Wir rollten dafür in Berlin und Mülheim den roten Teppich aus. Gefeiert haben wir vor Ort und mit #refillcelebrity auf Social Media. Dazu gab es auch einiges zu gewinnen, allen voran Trinkflaschen und Rabatte von Carry, sowie Gewinne von lokalen Refill-Stationen, etwa einen Fahrradhelm von Radlust Berlin und Eisgutscheine vom Eissalon Tanne B. Bei strahlendem Wetter haben wir viele Trinklustige auf unseren Teppichen begrüßen können. In Berlin haben die Wasserbetriebe die Aktion unterstützt und passend zum Thema leckeres Popcorn spendiert. Besonders gefreut hat uns der Besuch von Annika Gerold, Xhain-Bezirksstadträtin für Verkehr, Grünflächen, Ordnung und Umwelt, auf dem roten Teppich in Berlin. Vertreten war außerdem die Blue Comminity Berlin durch Johanna.
Es entstehen wieder mehr Trinkbrunnen
Um Trinkbrunnen war es in Deutschland lange Zeit schlecht bestellt. Mittlerweile zeichnet sich jedoch eine Trendwende ab und es werden wieder mehr dieser Brunnen gebaut. Die Berliner Wasserbetriebe etwa haben dafür gesorgt, dass in Berlin wieder 200 Trinkbrunnen stehen. Vorher waren es nur noch knapp 20. Das Ziel des BWB ist es, in den nächsten drei Jahren sogar auf 300 zu kommen. Aber auch viele andere Wasserversorger wie zum Beispiel Midewa, RWW und Gelsenwasser stellen neue Trinkbrunnen bereit. Öffentliche Trinkorte können dazu beitragen CO2 und Plastik einzusparen, in dem weniger Flaschenwasser gekauft werden muss. Sie sind aber vor allem auch ein Beitrag zur Klimaanpassung der Städte und wirksames Mittel vieler Hitzeaktionspläne.
Trinkbrunnen erfreuen sich in Deutschland zwar zunehmender Beliebtheit, sind aber nicht überall gleichermaßen bekannt. Oft fehlt auch die Kenntnis darüber, wo eigentlich ein solcher Brunnen steht oder, dass es sich dabei tatsächlich um Trinkwasser handelt. Wir setzen uns daher für mehr Sichtbarkeit durch Hinweisschilder sowie eine Verzeichnung auf digitalen Karten ein, wie durch unser OpenStreetMap-Projekt.
Foto: Lena Ganssmann